La Primavera
Das Unternehmen

Die Finca La Primavera befindet sich im Besitz von Paulo Palacios und seiner Frau Lorena Serrano Vallejo. Im Jahre 1990 erwarb der ursprünglich aus der Anden-Stadt Cuenca stammende Paulo Palacios das Ackerland „La Esperanza Vieja“ („Die alte Hoffnung”), im Jahre 2000 kam der Hof auf der anderen Straßenseite hinzu. Die beiden Grundstücke bilden heute den La Primavera Komplex. Seit 2017 nimmt der Sohn des Ehepaars, Nicolás Palacios-Serrano, eine führende Rolle in der Bewirtschaftung der Farm ein. Als Absolvent der Agrarwissenschaften der renommierten Universität Zamorano in Honduras bringt er sein Wissen im Bereich der nachhaltigen Anbaupraktiken in die Produktionsprozesse des elterlichen Betriebes ein.

Bananenproduktion

Der Bananenanbau auf der Finca La Primavera mit all seinen Prozessen entspricht den Anforderungen der anspruchsvollsten Märkte. Die Produktion wurde von einer philippinischen Sorte auf die Cavendish Banane umgestellt. Die Früchte werden vornehmlich nach Europa exportiert. Auf der Finca La Primavera wird nach dem Prinzip „Zero Waste“ gearbeitet, sodass Bananen, die aus qualitativen Gründen nicht für den Export geeignet sind, werden unter keinen Umständen weggeworfen werden.

Engagement für die Umwelt

Das Unternehmen arbeitet gemäß der Standards Rainforest Alliance und GLOBALG.A.P. Hervorzuheben ist die großflächige Aufforstung von Bäumen. Auf der Hacienda La Primavera gibt es außerdem Insektenhotels und einen Bio-Garten. Der Betrieb pflanzt Neem-Bäume (Azadirachta indica), deren Samen und Blätter ein natürliches Insektenschutzmittel sind.  Das Unternehmen setzt auf die Wiederverwendung von Kunststoffabfällen. Zum Beispiel sind für den Transport der Bananenkisten „Kantenschutzprofile“ notwendig – die Hacienda La Primavera nutzt dafür recycelten Kunststoff. Es finden Umweltbildungsaktionen mit den Mitarbeitern und ihren Familien statt, z.B. ein Umzug mit selbstgebastelten Kostümen aus recycelten Materialien. Um den Einsatz chemischer Pestizide zu reduzieren, wird „Unkraut“ großflächig mechanisch entfernt, Wurzelstärker ausgebracht und die Schutzkrausen zwischen den Früchten von 3 auf 2 pro Staude reduziert.

Soziales Engagement

Der Familie Palacios ist es sehr wichtig, den Mitarbeitern ein gutes Umfeld für ihre Arbeit und ihre persönliche Entwicklung zu bieten. Jeder soll sich als Teil einer großen Familie fühlen können. Die Finca La Primavera initiiert eine Reihe von Freizeitaktivitäten und Weiterbildungsmaßnahmen- und dies nicht nur für die Mitarbeiter selbst. Auch die Familien und umliegenden Gemeinden profitieren von dem Engagement. In gemeinsamen Pausen werden Gruppenaktivitäten wie Tanz und Gymnastik durchgeführt. Bei den Essenspausen werden kleine Theaterstücke aufgeführt – meistens geht es dabei um Liebe.

Herausforderungen und Erfolge

Zu den größten Herausforderungen des Unternehmens gehört die Erhöhung der Produktion auf 2800 Kisten / ha / Jahr unter Einhaltung und Ausbau von Umwelt- und Sozialstandards.

Mit dem Generationswechsel in der Unternehmensführung ist die Finca La Primavera bestens aufgestellt, um auch in Zukunft eine Referenz für nachhaltige Produktion in Ecuador zu sein.

Im Rahmen des gemeinsamen Kooperations-Projekts hat der Betrieb folgendes erreicht:

Thema Biodiversität:

    • Monitoring: Die Farm nutzt eine Liste der häufigsten Arten von Vögeln, Säugetieren, Reptilien und Insekten, sowie Pflanzenarten, die in Anbaugebieten vorkommen. Die Liste enthält eine Erkennung von Art- und Geschlechtsmerkmalen samt Fotos, wissenschaftliche Namen und Infos über Verhaltensweisen und Eigenschaften der Arten.
    • 2019 wurden drei Flächenabschnitte auf der Farm mit verschiedenen Bäumen aufgeforstet. Insgesamt wurden 500 Bäume der Arten Akazie (Caesalpinia pulcherima), Guayacan de Manizales (Lofoensia speciosa), Neem (Azadirachta indica) und Jazmin (Myrtus communuis) gepflanzt.
    • Insgesamt drei Insektenhotels wurden auf der Farm installiert, hauptsächlich im Gartenbereich. Infotafeln zu den vorkommenden Insekten, Nützlingen und Schädlingen ergänzen die Installationen.

Thema Klima:

    • Aufforstungen
    • Vermeidung von Lebensmittelabfällen
    • Installation von Solarpanelen

Thema Boden und Wasser:

    • Es wird hauptsächlich mit synthetischem Dünger gedüngt. Zusätzlich werden Bakterien eingesetzt, um die mikrobielle Aktivität des Bodens zu fördern.
    • Ein flächendeckendes Programm für Bodenbedeckung mit lebenden Pflanzen steckt in den Kinderschuhen:  2019 wurde mit dem Anbau von Futtererdnüssen (Arachis pintoi) auf einer Fläche von 60 Quadratmetern begonnen.
    • Zur Bekämpfung von Nematoden wird eine Kombination von chemischen Mitteln und Wurzelbildner eingesetzt, z.B. Huminsäuren, die dazu beitragen, das Wurzelsystem der Pflanzen zu stärken und sie weniger anfällig für Schädlinge zu machen.
    • Die Kontrolle von „Unkraut“ erfolgt hauptsächlich mechanisch mit Motorsensen, chemische Herbizide wurden 2019 auf nur 0,9% der Betriebsfläche eingesetzt.
    • Für die Berechnung des Bewässerungsbedarfs wird ein Regenmesser und zwei Tensiometer für die Messung der Bodenfeuchte verwendet.
    • Boden- und Blattanalysen sind Grundlage für das Düngeprogramm mit Mikro- und Makronährstoffen.
    • Lebensmittelabfälle werden zu 100% vermieden, nicht exportfähige Ware wird zu Babynahrung verarbeitet, an das Pflegeheim Esteban Quirola gespendet und an Arbeitnehmer verteilt. Pflanzenreste werden zerkleinert und auf dem Feld verteilt.

Thema Mitarbeiter und Familien:

 

    • Der Betrieb stellt im Rahmen der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen (Artikel 42 / Ziffer 33 des Arbeitsgesetzbuchs) Personal mit einer Behinderung ein, um den diskriminierungsfreien Zugang zur Beschäftigung zu gewährleisten. Die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen wurde der Sozialpolitik der Farm noch nicht schriftlich hinzugefügt.
    • Der Betrieb verfolgt verschiedene soziale Richtlinien. Gegenwärtig sind 19% des Teams weiblich, zwei Frauen arbeiten in Führungspositionen. Männer und Frauen werden nachweislich für gleiche Arbeit gleich entlohnt. Darüber hinaus ist der Zugang zu den von der Farm angebotenen Diensten (Schulungen, Arztbesuche, Teilnahme an Projekten usw.) für Männer und Frauen gleich.
    • Medizinische Versorgung: ein Arzt untersucht die Arbeitnehmer einmal wöchentlich. Zusätzlich wurden Influenza-Impfungen durchgeführt. Außerdem gibt es regelmäßige Blutuntersuchungen für Personen, die Kontakt mit Agrochemikalien haben.
    • Es finden regelmäßig Schulungen und Infoveranstaltungen zu verschiedenen Themen statt, um das Bewusstsein für Unfallvermeidung und Umweltschutz zu stärken, z.B.  Brandschutzübungen, Umgang mit Agrochemikalien, Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, Arbeit mit gefährlichen Werkzeugen und Umweltschutz.Thema Mitarbeiter und Familien:

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