Hacienda Tomatal
Das Unternehmen

Die Hacienda Tomatal war bereits Kakao- und Bananenfarm, als sie 1974 von der Familie Paladines erworben wurde. Im Laufe der Zeit wurde die Kakaoproduktion aufgegeben, um ausschließlich Bananen anzubauen. Der klangvolle Name des Betriebs erinnert daran, dass früher in der Region Tomaten angebaut wurden und die Bezeichnung „Tomatal“ im Volksmund entstand. Die Familie entscheid sich, den Nahmen zu wahren und mit kleinen Tomatenbeeten auf der Farm an die Vergangenheit zu erinnern..

Bananenproduktion und Infrastruktur

Auf der Hacienda Tomatal wird hauptsächlich die Cavendish Banane angebaut. Der Betrieb arbeitet seit 2008 nach dem GlobalG.A.P. Standard und ist seit 2015 gemäß dem Rainforest Alliance Standard zertifiziert. In der Region gilt die Hacienda Tomatal als Vorreiter für technologische, soziale und ökologische Optimierungen. In den letzten Jahren hat der Betrieb viele Maßnahmen für die Steigerung der Arbeitsplatzqualität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter entwickelt und umgesetzt. Außerdem wurde begonnen, den Klimafußabdruck zu reduzieren, indem Bereiche der Farm umfassend mit heimischen Pflanzenarten aufgeforstet werden. Davon profitiert auch die lokale und regionale Biodiversität. Tomatal ist Träger der Umweltlizenz des ecuadorianischen Umweltministeriums, die Akteure und Organisationen für die Durchführung von Umweltprojekten autorisiert. Neben einer Packstation gibt es auf der Hacienda auch ein Fußballfeld, einen „Öko-Park“ sowie einen großen Veranstaltungsraum für die vielen Freizeitangebote des Betriebes. Das gesamte Gelände der Hacienda Tomatal ist sehr individuell mit Upcycling-Kunst dekoriert, was ihm einen einzigartigen Stil verleiht.

Umweltengagement

Die Hacienda Tomatal engagiert sich auf dem gesamten Betriebsgelände für den Umweltschutz. Unternehmensphilosophie ist es, die Umwelt durch die Produktionsvorgänge nicht zu schädigen.  Eine der auffälligsten Maßnahmen der Hacienda Tomatal ist die Regeneration von Böden. Durch den Einsatz von kleinen Pflugmaschinen werden in den Böden organische Substanzen eingebunden. Wegen des geringeren Gewichts der Maschinen wird der Boden nicht so stark verdichtet, das fördert die Sauerstoffzufuhr, macht den Boden vitaler und reduziert den Einsatz von Düngemitteln. Maßnahmen zum Schutz des Bodens erfordern gut geschultes, erfahrenes Personal. Für den Schutz und die Stärkung der Biodiversität wurde ein Biokorridor aus heimischen Arten angelegt. Wildtierbrücken mussten wieder entfernt werden, um die Gefahr für die Ausbreitung der globalen Pilzkrankheit TR4 zu minimieren. Die Aufbereitungsanlage für das Waschwasser wurde kürzlich modernisiert, Ziel ist die Etablierung eines geschlossenen Wasserkreislaufs, also 100% Wiederverwertung. Dies ist für die Farm eine technologische und kostenintensive Herausforderung, die nur mit Beratung und Investition in neue Technologien umzusetzen ist. 

Soziales Engagement

Der inhabende Geschäftsführer Omar Paladines fühlt sich dem Wohlergehen von Mitarbeitern und Nachbarn verpflichtet. Das unternehmenseigene Leitbild für soziale Verantwortung orientiert sich an partizipativem Dialog, Engagement für Menschenrechte, Gesundheit und Integrität, der Förderung sozialer Verantwortung, der Bildung gemeinsamer Werte und der Achtung von Traditionen und Bräuchen. Um dieses Leitbild mit Leben zu füllen, wurden eine Reihe von Maßnahmen entwickelt. Die Abteilung für Personalmanagement fördert in außergewöhnlichem Maße das Wohl des Teams und der umliegenden Gemeinden:  Fußball- und Tanztraining, „Kids Days“ und medizinische Vorsorgeleistungen sind nur einige Beispiele. Der Betrieb kooperiert mit Schulen, Kindergärten und gemeinnützigen Einrichtungen in der Region. Auf der Hacienda Tomatal wird viel Wert daraufgelegt, dass die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz familienfreundlich gestalten können.

Herausforderungen und Erfolge

Die Hacienda Tomatal konnte ihre Arbeit und Erfahrungen bereits auf verschiedenen Foren vorstellen und hat sich somit auch international als Vorbildfunktion für Arbeitsschutz und dem Wohlbefinden am Arbeitsplatz einen Namen gemacht. Vielmehr jedoch führt das Engagement des Betriebes dazu, dass die Mitarbeiter eine deutlich höhere Wertschätzung für ihre Arbeit verspüren. Die Hacienda Tomatal möchte auch weiterhin “Paradigmen durchbrechen” und ihre Position als Referenz für die Bananenproduktion in der Region El Oro stärken.

Im Rahmen des gemeinsamen Kooperations-Projekts „Nachhaltige Banane“ hat der Vorzeigebetrieb folgendes erreicht:

Thema Biodiversität:

    • Monitoring: Die Farm nutzt eine Liste der häufigsten Arten von Vögeln, Säugetieren, Reptilien und Insekten, die in Anbaugebieten und Schutzgebieten in der Nähe des Flusses Motuche ausgewiesen sind. Die Liste enthält eine Erkennung von Art- und Geschlechtsmerkmalen samt Fotos, Informationen und Namen basierend auf lokalem Wissen. Ergänzend wurden Karten erstellt, in denen Beobachtungsorte der Arten beschrieben sind.
    • Pufferzonen wurden diversifiziert und mit heimischen Arten durchmischt. Gepflanzt wurde z.B. [lokaler Name] Pilger, Niguito, Guayacán, Guadua, Guácimo, Guabo, Zeder, Lorbeer, Quinceañera, Orange, Sapotillbaum, Zitrone, Guave, Avocado, Pinien und Palmenvielfalten.
    • Es gibt eine betriebseigene Baumschule. Seit 2016 wurden bereits 10ha aufgeforstet, davon 1,27ha entlang des angrenzenden Matouche-Flusses, bis Ende 2021 sollen weitere 4ha folgen.
    • Die Hacienda Tomatal unterhält zwei Bienenstöcke am Rand der Farm. 2019 wurden zwei Honigernten durchgeführt und im Team verteilt.
    • Fünf Insektenhotels wurden installiert und mit unterschiedlichen Substraten ausgestattet (Stroh, Rinde, Zweige und Schlamm). Der Abstand zu Bananenstauden soll 3 Meter betragen, damit Insektenhotels als natürliche Schädlingsabwehr funktionieren können.

Thema Biodiversität:

    • Monitoring: Die Farm nutzt eine Liste der häufigsten Arten von Vögeln, Säugetieren, Reptilien und Insekten, die in Anbaugebieten und Schutzgebieten in der Nähe des Flusses Motuche ausgewiesen sind. Die Liste enthält eine Erkennung von Art- und Geschlechtsmerkmalen samt Fotos, Informationen und Namen basierend auf lokalem Wissen. Ergänzend wurden Karten erstellt, in denen Beobachtungsorte der Arten beschrieben sind.
    • Pufferzonen wurden diversifiziert und mit heimischen Arten durchmischt. Gepflanzt wurde z.B. [lokaler Name] Pilger, Niguito, Guayacán, Guadua, Guácimo, Guabo, Zeder, Lorbeer, Quinceañera, Orange, Sapotillbaum, Zitrone, Guave, Avocado, Pinien und Palmenvielfalten.
    • Es gibt eine betriebseigene Baumschule. Seit 2016 wurden bereits 10ha aufgeforstet, davon 1,27ha entlang des angrenzenden Matouche-Flusses, bis Ende 2021 sollen weitere 4ha folgen.
    • Die Hacienda Tomatal unterhält zwei Bienenstöcke am Rand der Farm. 2019 wurden zwei Honigernten durchgeführt und im Team verteilt.
    • Fünf Insektenhotels wurden installiert und mit unterschiedlichen Substraten ausgestattet (Stroh, Rinde, Zweige und Schlamm). Der Abstand zu Bananenstauden soll 3 Meter betragen, damit Insektenhotels als natürliche Schädlingsabwehr funktionieren können.

Thema Wasser und Boden:

    • Ein kleiner Teil der Düngung erfolgt organisch (Huminsäure und Kompost)
    • Entlang der Primär- und Sekundärkanäle sind insgesamt 2,85ha mit lebenden Bodendeckern bepflanzt (Maní und Niguito).
    • Für die Beseitigung von „Unkraut“ wird chemische Kontrolle mit mechanischer Kontrolle kombiniert.
    • Eine Laboranalyse der Wurzel bestimmt die Nematodenpopulation, der Befall ist sehr unterschiedlich verteilt. Für die Kontrolle wird ein Fungizid eingesetzt. Der Betrieb ist sehr bemüht, nicht-chemische Bekämpfungsalternativen zu fördern, wie z.B. Bodenzersetzung, Verbesserung der Drainage und Einsatz von Wurzelstärkern.
    • Der Betrieb strebt einen geschlossenen Wasserkeislauf bei der Waschung der Früchte an und hat die Umwälzanlage mit Steinfilter, Aktivkohle und zwei Sinkbecken kürzlich modernisiert.
    • Es gibt eine Wetterstation, meteorologische Variablen wie Sprinklerfluss, Bodentyp als auch Infiltrationsfaktoren fließen in die Bewässerungsentscheidung für den kommenden Tag mit ein.
    • Anhand von Boden- und Blattanalysen werden Düngeprogramme entwickelt.

Thema Mitarbeiter und Familien:

    • Der Betrieb stellt im Rahmen der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen (Artikel 42 / Ziffer 33 des Arbeitsgesetzbuchs) Personal mit einer Behinderung (4%) ein, um den diskriminierungsfreien Zugang zur Beschäftigung zu gewährleisten. Derzeit gibt es 4 behinderte Arbeitnehmer in verschiedenen Berufen, sowie 2 Mitarbeiter mit Familienmitgliedern, die eine Behinderung haben.
    • Der Betrieb verfolgt eine Politik der sozialen Verantwortung, die die Menschenrechte der Arbeitnehmer fördert. 20% des Teams sind weiblich und arbeiten auch in Entscheidungspositionen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Aktivitäten und Schulungen zum Thema Gewaltprävention und Stärkung von Frauen.
    • Der Betrieb kooperiert seit 2019 mit der Organisation GAD Parroquial del Retiro an, einer gemeinnützigen religiösen Einrichtung. Mit älteren Erwachsenen werden Workshops zum Thema Handwerk und Recycling durchgeführt, außerdem unterstützt die Farm die Organisation finanziell.
    • Der Betrieb beschäftigt sich intensiv mit sozialen und kommunalen Themen und führt diverse Bildungsprogramme mit nahen gelegenen Schulen durch:
      1. Vía Balosa-Schule: Workshops zu Umwelt und Ernährung; Lieferung von Schulmaterial; Lieferung von Bananen; Spende von Zahnpasta im Rahmen des Programms „Glückliches Lächeln
      2. Schule Vicente Rocafuerte: Unterstützung bei der Ausbildung von Pädagogen im Rahmen eines Bündnisses mit dem Latini-Programm der ecuadorianischen Regierung
    • Weitere Aktionen auf kommunaler Ebene (El Retiro und La Maria): Frauencafés zum Thema Recycling; Tanztherapie; Frauen-Empowerment-Programm (Internationaler Frauentag / Wahl des Muttersymbols / Frauenfußballmeisterschaft / Recyclingwettbewerb)
    • Medizinische Versorgung: Es gibt eine medizinische Station und einen Arzt, der die Arbeitnehmer dreimal pro Woche untersucht. Außerdem kooperiert der Betrieb bei der Ausarbeitung von Präventionskonzepten gegen Krankheiten. Impfungen werden jährlich vom Retiro Primary Medical Sub-Center durchgeführt. Außerdem werden Blutuntersuchungen im Rahmen der medizinischen Kontrolle des Personals mit Kontakt zu Agrochemikalien durchgeführt.
    • Lebensmittelabfälle (etwa 3% der Produktion sind nicht exportfähig) werden zu 100% vermieden: Weiterverkauf zur Herstellung von Babynahrung; Spende an Schule Via Balosa; Spende ans Personal
    • Der Betrieb führt regelmäßig diverse Schulungen für die Mitarbeiter durch. Im Vordergrund stehen Sicherheitsthemen, es gibt auch Schulungen zu Umweltthemen und Geschlechtergerechtigkeit.

Impressionen